Die Anfänge bis heute...

Am 04. Februar 1865 wurde in Döggingen die Feuerwehr gegründet. Da einfach Musik zur Feuerwehr gehört und um den Männern das Marschieren zu erleichtern, wurde am 29. Juni 1865 eine Feuerwehrkapelle gegründet. Diese Kapelle hatte bei Übungen oder Märschen der ganzen Feuerwehr mit zu wirken, d. h. die Musik voran, die Wehr hinterher.

Da zu jeder Kapelle ein Tambour-Major, welcher die Leitung, das Dirigieren und die Aufsicht übernimmt, gehört, wurde von der Versammlung der Bierwirt und gleichzeitiges Mitglied der Spritzmannschaft Josef Frei bestimmt. Dieser bekam als Abzeichen ein Taktstock und die Schulterschärpe ausgehändigt.

Da die Mitglieder der neu gegründeten Feuerwehrkapelle am Anfang Ihre Zivilkleidung trug, wurde die Beschaffung einheitlicher Uniformen für Feuerwehr und Kapelle in der Versammlung am 21.Januar 1866 beschlossen.

Weil Musiker zum Militärdienst gerufen wurden, bzw. in die Fremde zogen oder nach Amerika auswanderten, löste sich der Verein alsbald wieder auf. Aber nicht nur fehlende Musiker, auch ein ausgebildeter Dirigent fehlte.

und so ischs wieter gangä..

Im Jahr 1870 gelang es Kommandant Brunner (Sonnenwirt) mit dem Bräunlinger Musiklehrer Johann Werner die Kapelle wieder auf zu bauen. Da nur teilweise Instrumente vorhanden waren, konnten nur Musiker beitreten, die sich ihr Instrument selbst beschaffen konnten.

1876 bekam die Feuerwehrkapelle von der Gemeinde jährlich einen Beitrag, um neue Instrumente und Noten zu besorgen. Allerdings war die Bedingung des Gemeinderates hierfür, bei allen öffentlichen Anlässen und auf Verlangen der Ortsbehörde mit zu wirken.

Während der Kriegsjahre 1914 bis 1918 ruhte jegliche Vereinstätigkeit. Im Herbst 1919 konnten die Proben wieder aufgenommen werden, nachdem die Männer aus dem Kriege zurückgekehrt waren.

Im Dezember 1938 löste sich die Feuerwehrkapelle von der Feuerwehr und bildet seither einen eigenständigen Verein.

Im Verlaufe des Zweiten Weltkrieges war die Musikkapelle infolge Einberufung so stark dezimiert, dass sie nicht mehr auftreten konnte und sich innerhalb kurzer Zeit auflösen musste.

Am 30. März 1947 wurde zum erstenmal nach dem Kriege wieder eine Gründungsversammlung im Adler eingeräumt. Dazu musste die Genehmigung der Militärregierung eingeholt werden. In dieser Zusammenkunft wurde German Grieshaber zum Vorsitzenden gewählt, anschliessend gab sich der Musikverein eine neue Satzung.

Schnell ging es in den folgenden Jahren unter der musikalischen Leitung von Paul Roth voran. Roth war kein Unbekannter, hatte er doch schon vor dem Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1930-1935 die Stabführung innegehabt und die Dögginger Kapelle auf einen nie dagewesenen Höhepunkt geführt. Man erreichte damals unter seiner Stabführung im Wertungsspielen von 20 Kapellen den ersten Platz. Roth trat 1948 von seiner Tätigkeit zurück. Seine Nachfolge trat Karl Schorp an, welcher der Kapelle ein eifriger und geduldiger Dirigent war. Er stand der Musik als musikalischer Leiter bis 1953 vor.

Im Jahre 1955 war es dem Musikverein vergönnt, nach vielen Jahren, Jahren der Entbehrungen, das

90jährige Bestehen zu feiern. Dank der Mithilfe der ganzen Bürgerschaft konnte das Fest vorbereitet werden, dass es zu einem vollen Erfolg für den Verein und zu einem Gedenktag für ganz Döggingen wurde. Sechzehn auswärtige Kapellen beteiligten sich an dem festlichen Umzug und dem anschliessenden Festkonzert.

1965 konnte der Musikverein sein 100jähriges Vereinsjubiläum feiern. Wochenlang war die Einwohnerschaft auf den Beinen, um sich für dieses Fest zu rüsten. Mit Böllerschüssen wurde das Dorf am Sonntagmorgen geweckt, bevor der feierliche Festgottesdienst gefeiert wurde. Mittags trafen 15 Kapellen ein und nahmen am Festzug teil. Dieses Jubelfest war nicht nur für den Verein, sondern für das ganze Dorf ein voller Erfolg. Nach diesem Fest konnte die Kapelle einen schönen Zuwachs an Jungmusikern verzeichnen, da sich die Begeisterung schon bei Schülern nachhaltig zeigte.

Am 19. März 1972 wurde während dem Doppelkonzert mit der Musikkapelle Fürstenberg, durch den Bürgermeister Karl Schneider die „Pro-Musica-Plakette“, als Auszeichnung für die in langjährigem Wirken erworbenen Verdienste um die Pflege des instrumentalen Musizierens und damit um die Förderung des kulturellen Lebens, verliehen.

Sein 110jähriges Jubiläum beging der Musikverein vom 08. bis 11. August 1975. Viele Gastkapellen beteiligten sich am Festbankett und am Umzug.

Vom 20. bis 23. Juli 1990 konnte der Musikverein Döggingen auf 125 Jahre zurückblicken. Dieses Fest wurde gross gefeiert. Das ganze Dorf war mal wieder mit auf den Beinen. Vom Festbankett, über den Bieranstich, zum Festumzug bis hin zum Handwerkervesper am Montag, war das grosse Jubiläum ein voller Erfolg.

Heute hat unser Verein 52 aktive Mitglieder, davon 33 Männer und 19 Frauen, sowie 9 Ehrenmitglieder. Unser Durchschnittsalter liegt beim Musikverein bei 29,6 Jahren und bei der Bläserjugend bei 16,6 Jahren.

2015 konnten wir auf 150 Jahre Feuerwehr und Musikverein zurück blicken. Zusammen mit der Feuerwehr veranstalteten wir vom 26.-29. Juni unser Jubiläumsfest. Am Freitag Abend begannen wir mit der SWR3-Elchparty. Am Samstag war unser Bieranstich mit Gastkapellen und im Anschluss spielten die Polkarebellen und zum krönenden Abschluss das Fette Bläch. Am Sonntag begannen wir mit dem Festgottesdienst in unserem Festzelt, am Mittag unser Festumzug und im Anschluss einen schönen Ausklang im Festzelt. Das tradizionelle Handwerker Vesper am Montag fand statt mit Unterhaltung vom Seniorenblasorchester und den Stettener Musikanten.